Jubiläums-Interview mit Rogé, Head of Support
Rogé, du hast vor zehn Jahren als IT-Techniker bei hosttech gestartet. Heute leitest du das Support-Team. Erzähl doch mal, wie sich dein Aufgabengebiet über die Jahre verändert hat?
Als ich anfing, waren wir ein kleines Team. Ich war, glaube ich, etwa der elfte Mitarbeiter bei hosttech. Wir hatten auch nur einen Bruchteil unserer Bürofläche hier in Richterswil. Zu Beginn übernahm ich einerseits Support-Aufgaben, arbeitete aber auch als System Administrator. Ich habe sehr eng mit Manuel, unserem CTO, zusammengearbeitet. Von ihm konnte ich sehr viel lernen, besonders in der Linux-Umgebung. Zeitweise arbeitete ich auch nachts, um Betriebssystem-Upgrades durchzuführen. Damals waren die Server bei solchen Upgrades noch während Stunden down. Heute bekommt man davon kaum noch etwas mit. Diese ersten Jahre bei hosttech waren für mich extrem lehrreich, und von diesem Know-how profitiere ich auch heute im Support.
hosttech wuchs und so wurde es unumgänglich, Support und System Administration zu trennen. Mit Joris stieß auch der erste Supporter am Standort Berlin zum Team. Zu Beginn waren beide Teams direkt Manuel unterstellt. Ende 2019 durfte ich dann gemeinsam mit einem Kollegen die Co-Leitung des Supports übernehmen, und ein knappes Jahr später wurde ich alleiniger Head of Support.
Wie ist die Aufgabenteilung zwischen euch Supportern und SysAdmins?
Wir im Support sind für die Kundschaft die erste Anlaufstelle bei technischen Herausforderungen. Vieles können wir direkt selbst lösen. Für komplexere Problemstellungen eskalieren wir zum SysAdmin-Team. Dieses nimmt sich dann der technischen Lösung des Problems an, während wir weiterhin mit dem Kunden in Kontakt bleiben. Eine unserer Aufgaben ist es auch, die Kunden durch sauberes Handling und klare Kommunikation zu beruhigen. Besonders bei größeren Störungen ist hier Feingefühl gefordert.
Und innerhalb deines Teams? Seid ihr alle auf bestimmte Themen spezialisiert oder können alle alles?
Serverbestellungen und die damit zusammenhängenden Installationen und Konfigurationen kommen in der Regel zu mir oder zu Piet. Piet ist auch mein Stellvertreter.
Tamara schule ich aktuell auch im Bereich Serverbestellung, sie ist derzeit Allrounderin, da auch noch nicht so lange im Team. Außerdem ist sie Berufsbildnerin und damit für unsere Lernenden im Support zuständig. Aktuell sind das Timo, welcher die Ausbildung zum ICT-Fachmann absolviert, und Nico, unser Lernender in Informatik Plattformentwicklung. Er ist eigentlich im SysAdmin-Team, arbeitet aber zurzeit im Rahmen seiner Ausbildung einige Wochen bei uns im Support.
Joris ist unser Spezialist für E-Mail und Website Creator und führt in diesen Bereichen auch interne Schulungen für neue Support-Mitarbeitende durch.
Jens, unser Mitarbeiter in LA, übernimmt den Support ab 16 Uhr bis ca. morgens um 1 Uhr; in seiner Zeitzone von 7 Uhr bis etwa 16 Uhr. Er ist Allrounder, weil er in der Zeit ja größtenteils alleine arbeitet.
Dein Team sitzt in Richterswil, Berlin und ein Mitarbeiter ist sogar in LA. Welche Herausforderungen bringt das für dich als Teamleiter mit sich?
Es ist sicher schwieriger, als wenn man sich täglich persönlich im Büro sieht. Soziales kommt etwas kürzer. Ich pflege einen eher lockeren, kollegialen Umgang und wir gehen Team-Meetings wie Mitarbeitergespräche entspannt an. Etwa während eines gemeinsamen Essens, auch mal vor dem Bildschirm. Außerdem versuche ich, trotz Remote-Work, teambildende Maßnahmen umzusetzen. Ab und zu gibt es etwa ein gemeinsames Feierabendbier mit Online-Call. Hierbei tauscht man sich auch privat mal etwas aus. So habe ich erst kürzlich erfahren, dass Joris genau wie ich ein großer Star-Wars-Fan ist. Vor kurzem haben wir bei einem Call auch gemeinsam Worms gespielt. Ein witziger Zeitvertrieb, bei dem man auch gut plaudern kann, weil das Game ja nicht sehr anspruchsvoll ist. Das wollen wir nach Möglichkeit etwa einmal im Monat wiederholen.
Natürlich treffen wir uns aber auch immer mal wieder persönlich. Das Team aus Berlin kommt mehrmals jährlich in die Schweiz, auch Jens kommt möglichst einmal im Jahr von LA hierher, damit das ganze Team mal zusammen ist. Es ist schon anders, mit allen gemeinsam im Büro zu sitzen und zu arbeiten, statt nur über Slack und Webcalls zu kommunizieren. Diese seltenen Gelegenheiten nutzen wir dann auch für ein gemeinsames Abendessen und Fun-Aktivitäten. Dieses Jahr machten wir etwa einen Escape Room.
Zurück zu deinem Jubiläum: Hättest du vor zehn Jahren gedacht, dass du so lange bei hosttech bleibst?
Ja, es war eigentlich immer mein Plan und Wunsch, dass ich hier bleiben kann bis zur Pensionierung. Daran hat sich auch nach zehn Jahren nichts geändert. Die Arbeit hier macht mir so viel Freude. Ich kann mir ganz ehrlich nicht vorstellen, an einem anderen Ort zu arbeiten.
Was macht denn deinen Job hier so besonders?
Der Job bringt viel Abwechslung, ich konnte und kann mich laufend weiterentwickeln. So wurde etwa 2018 meine berufsbegleitende Zertifizierung LPIC 1 unterstützt. Und wie schon gesagt, konnte ich besonders in den ersten Jahren sehr viel dazulernen durch die enge Zusammenarbeit mit Manuel. Auch heute ist der Austausch untereinander immer sehr bereichernd. Das gilt für das gesamte Team. Es macht einfach Spaß, hier und mit diesen Leuten zu arbeiten und es entstanden auch private Freundschaften, die ich nicht mehr missen will.
Dass der Geschäftsleitung etwas an ihren Mitarbeitenden liegt, habe ich auch erfahren, als ich aus gesundheitlichen Gründen etwas länger ausgefallen bin. Man sucht immer nach Lösungen, zeigt Verständnis und unterstützt die Mitarbeitenden. Ich glaube, das findet man nicht in jedem Unternehmen.
Hast du dich eigentlich schon immer für IT-Themen interessiert?
Ja, eigentlich wollte ich eine Lehre in der Informatik machen. Leider verlangte der Markt aber nach einem Sekundarschulabschluss*. Ich war ein guter Real-Schüler*, fand aber trotzdem keine Informatik-Lehrstelle. Also machte ich ein zehntes Schuljahr, arbeitete danach für ein Jahr im Detailhandel und absolvierte letztlich eine vierjährige Lehre als Drucktechnologe. Mein Vater und auch mein Großvater waren als Drucktechnologen tätig und so entdeckte auch ich das Gewerbe für mich.
Privat habe ich immer gerne mit dem Computer gearbeitet und war für Familie und Freunde der „ITler“ und erste Ansprechperson für Software-Installationen und PC-Probleme. Ich hatte mir zu Hause eine eigene Infrastruktur mit zwei Windows-Servern aufgebaut. Die Server standen zwischenzeitlich dann auch mal im unterirdischen hosttech-Rechenzentrum, bis mein Bruder versehentlich Ransomware draufgepackt hat…
Vom Drucktechnologen zum Head of Support bei hosttech ist es ja doch noch ein ziemlicher Sprung. Wie kam es dazu?
Nach dem erfolgreichen Lehrabschluss blieb ich noch zwei Jahre im selben Betrieb und wechselte dann in ein anderes Unternehmen. Dort kam nach vier Jahren die Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen. Weil die Druckerbranche eher auf dem absteigenden Ast war, wurde mir durch das Regionale Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) die Umschulung zum ICT Professional ermöglicht. Eine erste IT-Stelle bekam ich mit einem 50%-Pensum. Dort blieb ich aber nur drei Wochen, weil ich sowohl auf meine Bewerbung bei hosttech als auch bei einem Konkurrenten die Zusage erhielt. Ich entschied mich für hosttech, weil mir hier die Stimmung und die Zusammenarbeit beim Probe-Arbeitstag mehr zusagten.
Und bist du heute noch immer der private IT-Support für Familie und Freunde?
(lacht) Nicht mehr im gleichen Ausmaß. Für die Familie bin ich auch heute noch IT-Supporter, bei Freunden habe ich aber stark reduziert. Da ich meine Leidenschaft für die IT nun ja im Beruf ausleben kann, brauche ich in der Freizeit etwas anderes als Ausgleich.
Wie sieht dieser Ausgleich denn aus?
An den Wochenenden bin ich viel unterwegs mit Freunden und entdecke allerlei Neues. Kulturama, Jurassic World, Escape Rooms oder schöne Ausflüge über die Pässe der Schweiz – es gibt so viele schöne und spannende Möglichkeiten. Außerdem gehe ich gerne fischen. Wenn ich zu Hause bin, genieße ich gemütliche Stunden mit meiner Katze Lovely oder baue je nachdem das neueste Lego Star Wars Modell zusammen. Ich bin ja, wie schon erwähnt, ein großer Star Wars Fan. Ein Star Wars Marathon ist deshalb auch ein jährliches Weihnachtsritual bei mir.
*Im Kanton Zürich ist die Sekundarstufe I in zwei bis drei Schultypen eingeteilt: Sekundarschule A (früher Sekundarschule), B (früher Realschule) und teilweise C, wobei A dem höchsten Schulniveau entspricht und vergleichbar mit der Realschule in Deutschland ist.