Das Internet verbraucht nonstop Unmengen an Energie. Jährlich sind es 416.2TWh Strom, das ist mehr als das gesamte Vereinigte Königreich in einem Jahr verbraucht. Gebraucht wird diese Energie einerseits durch Endbenutzergeräte, also PCs, Tablets, Laptops, Smartphones, aber natürlich auch durch Rechenzentren und den Betrieb von Übertragungsnetzen. Das heißt, auch für die Rechenleistung, die hinter deiner Website steht.
Was das konkret für deine Website bedeutet? Websitecarbon.com liefert Antworten: Durchschnittlich produziert jede Website etwas ein halbes Gramm CO₂ pro Website-Ansicht. Eine Website mit 10000 monatlichen Pageviews verursacht somit jährlich rund 60 kg CO₂. Willst du es genauer wissen, kannst du ganz einfach deine eigene Website auf Klimafreundlichkeit prüfen.
So funktioniert die Messung
Die Macher von websitecarbon.com haben eine Methodik entwickelt, womit die CO₂-Emissionen einzelner Websites berechnet werden können. Folgender Faktoren fließen in die Berechnung ein:
- Datentransfer über das Kabel
- Energieintensität von Webdaten
- Vom Datacenter verwendete Energiequelle
- Kohlenstoffintensität der Elektrizität
- Website-Traffic
Datentransfer über das Kabel
Beim Laden einer Website ist die benötigte Energie ungefähr proportional zur übertragenen Datenmenge. Websitecarbon misst die über das Kabel übertragenen Daten und multipliziert diese mit den ihnen vorliegenden Energieverbrauchsdaten. Dabei werden auch Daten im Cache von wiederkehrenden Besuchern berücksichtigt.
Energieintensität von Webdaten
Energie wird im Rechenzentrum, in den Übertragungsnetzen und vom Gerät des Endbenutzers verbraucht. Weil die Energieintensität je nach Gerät und Nutzer stark variieren kann, wird hier ein Durchschnittswert für die Berechnung eingesetzt.
Vom Datenzentrum verwendete Energiequelle
Für die Grundkalkulation geht Websitecarbon davon aus, dass alle Websites Standard-Netzelektrizität verwenden. Um den Energieverbrauch von Datacenters zu ermitteln, greifen sie zudem auf die Datenbank von The Green Web Foundation zurück. Hier sind Datacenter gelistet, welche auf grüne Energiequellen setzen. Ist ein Rechenzentrum hier gelistet, werden die Emissionen in der Berechnung entsprechend nach unten angepasst.
Kohlenstoffintensität der Elektrizität
Die Kohlenstoffintensität von Netzstrom basiert auf dem internationalen Durchschnittswert. Wenn ein Datacenter erneuerbare Energien einsetzt, wird ein tieferer Kohlenstoff-Faktor eingesetzt.
Traffic
Mit der Zusammenfassung all dieser Informationen erhält Websitecarbon eine gute Vorstellung der verbrauchten Emissionen, welche mit dem Besuch eines durchschnittlichen Benutzers der getesteten Website verbunden sind. Der verbrauchte Kohlenstoff pro Seitenaufruf wird dann mit der typischen Anzahl jährlicher Seitenaufrufe multipliziert und so können die jährlichen CO₂-Emissionen einer Website abgeschätzt werden.
Diese Websites können getestet werden
Mit dem öffentlichen Tool erhältst du eine Vorstellung, wie energieeffizient deine Website betrieben wird.
Grundsätzlich kann jede Website getestet werden. Um jedoch in der Rangliste aufgenommen zu werden, muss die Website folgenden Kriterien entsprechen:
- Sie ist öffentlich über einen Standard-Webbrowser erreichbar
- Es ist keine Anmeldung erforderlich
- Die Website ist für Suchmaschinen zugelassen
- Sie muss einzigartigen Inhalt enthalten, der sich an menschliche Besucher richtet (keine Fehlerseiten, Serverbenachrichtigungsseiten, Demo-Seiten etc.)
- Die Seite ist frei von illegalen oder anstössigen Inhalten
So funktioniert’s
Gib einfach unter websitecarbon.com deine URL ein und klicke auf Calculate.
Nach einer kurzen Berechnung erscheint auch schon das Ergebnis für die eingegebene Website.
Websitecarbon zeigt dir auch noch ein paar witzige Zahlenspiele auf Basis von monatlich rund 10000 Pageviews. Demnach produziert hosttech.at monatlich CO₂ so schwer wie 0.23 Sumo-Ringer oder 36 Milliarden Seifenblasen. Die Emissionen entsprechen ungefähr dem Kohlenstoff, den zwei Bäume in einem Jahr absorbieren und mit der verbrauchten Energie könnte ein Elektroauto 567 km weit fahren.
Schneidet deine Website nicht so gut ab? Dagegen kannst du aktiv werden. Die drei Tipps von Websitecarbon:
- Einen grünen Hoster wählen
- Deine Website effizienter machen
- Bäume pflanzen.
Einen grünen Hoster wählen
Wenn du ein Webhosting von hosttech für deine Website wählst, bist du auf der sicheren Seite. Wir beziehen unseren ganzen Strom von Wasserkraftwerken aus der Region. Unsere Datacenter sind deshalb auch bei der The Green Web Foundation registriert.
Eine effiziente Website
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit deine Website effizienter wird. So hilft es zum Beispiel, Bilder massvoll einzusetzen und diese zu optimieren. Wie du hierbei auf einer WordPress-Website am besten vorgehst, erklärt dir Attilio im Blogbeitrag WordPress Tipps & Tricks: Bilder optimieren. Zudem empfiehlt es sich, immer mit der aktuellsten Version von WordPress und auch der neusten PHP-Version zu arbeiten. In unseren FAQ erklären wir dir, wie du die PHP-Version änderst.
Bäume pflanzen
Um den CO₂-Ausstoß deiner Website auszugleichen, kannst du eine entsprechende Anzahl Bäume pflanzen lassen. Es gibt hierfür mittlerweile zahlreiche Organisationen. Bei Plant-my-Tree kannst du etwa Bäume in ganz Deutschland pflanzen lassen. Falls du lieber die Biodiversität der Meere und Resilienz von Korallenriffen gegenüber Klimaeinflüssen unterstützt, kannst du über dieselbe Organisation auch Korallen pflanzen.
Zusammen in eine grüne Zukunft
Nachdem du nun weißt, wie es um deine Website steht, können wir zusammen in eine grüne Zukunft starten. Wir bemühen uns, unseren Beitrag zu leisten und freuen uns, wenn auch du mitmachst.